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AOK Studie: Falsches Joggen gefährdet die Gesundheit

Habe ich heute gelesen. Ach? War das nicht vorher schon bekannt? Zumindest der ambitionierte Läufer sollte das wissen. Und der nicht ambitionierte Läufer? Nennen wir ihn mal Frank. Frank ist ein Mann. Und wie so Männer so sind, glauben Sie stark zu sein. Und wenn dann Frank mal lange kein Sport gemacht hat, rennt er los. Vorher zieht er sich seine abgelaufenen Schuhe an und seine Baumwollklamotten. Frank hört man schon von Weitem: Lautes Trampeln und Pusten oder Schnaufen. Weil Frank sich ein wenig quälen will, weil er meint das macht ihn fit und hart. Frank erkennt man auch an Fussfehlstellungen , die sein falscher und abgelaufener Schuh noch besonders zur Geltung bringen. Sein Schnaufen und Pusten hat er sich von einen der Rocky-Filme abgeschaut. Jetzt blos nicht schlapp machen, denkt sich Frank: “Puh, mir ist warm und ich habe Durst, egal, das macht dich nur härter und ich laufe nicht so lahm wie diese anderen, den zeige ich es, wie kann man nur so langsam laufen, das bringt doch nichts. Ah ich schwitze schon ganz gut und das tut weh, dann kann ich ja noch laufen, das ist wie früher beim Schulsport oder beim Bund. Nur so bringt das was…”.

Danke Frank, für die Einblicke. Frank läuft nicht, sondern er fängt immer wieder neu an. Das kann man auch nicht Joggen nennen, sondern ich nenne es mal Fitnessposen.

Frank hat sich angewöhnt, schnell etwas Alibi-Sport zu machen weil ihm das schlechte Gewissen wieder zu viel wurde. Das schlechte Gewissen, was entsteht, wenn wir flüchtig etwas in den Medien aufgreifen über Gesundheit und Bewegung. Die meisten machen doch Sport, weil sie Angst haben zu dick zu werden oder sich die Drohungen von ihren Ärzten zu bunt ausmalen. Oder wie jetzt nach Ostern, kommt das schlechte Gewissen, weil man doch zu viel gegessen hat. Naja, mit ein wenig Sport sich selbst kasteien, reicht meistens aus, sein schlechtes Gewissen zu befriedigen. Früher gab es eine Abbitte durch Buße in der Kirche, heute sind die Medien im Bereich Gesundheit ein Ersatz für die Kanzelpredigten in der Kirche. Erkennen wir, dass wir “gesündigt” haben (die Hose geht nicht mehr zu nach nur “einem Täfelchen”), kasteien wir uns selbst, deshalb gefährden die meisten Jogger laut AOK-Studie ihre Gesundheit. Die eigentliche Ursache wird leider nicht kommuniziert. Der hysterische Gesundheitswarn erzeugt Angst und die treibt Menschen wie Frank auf die Flucht. Vor lauter Angst rennen sie verzeifelt fort.

Fazit: Das Leben kremple ich nicht von heute auf morgen um. Daher muss sich Frank Gedanken machen, was will er in seinem Leben ändern, dass er nicht mehr weglaufen muss. Richtig verstandenes und gesundes Leben ist nicht an Sport geknüpft, sondern ist ein steigernder Prozess mit Fortschritten und Rückschlägen in dem Kopf, Herz und Körper in Bewegung ist, in Veränderung, aber niemals auf der Flucht. Veränderung startet aus der tiefen Ruhe und bewegt sich im eigenen Tempo in Richtung Gleichgewicht. Das Motto könnte lauten: BWEGE dich ohne zu flüchten.